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Der Begriff setzt sich zusammen aus den lateinischen Worten Cranium =
Schädel und Sacrum = Kreuzbein.
Geschichte:
Der amerikanische Osteopath William Garner Sutherland entdeckte zu Beginn
dieses Jahrhunderts, dass die Knochen des Schädels und Beckens in einer
harmonischen Bewegung miteinander verbunden sind. John E. Upledger
entwickelte aus dieser Erkenntnis die craniosacrale Therapie zu einer
eigenständigen Therapieform.
Heutzutage bildet das Sutherland- Institut in Florida Lehrer in
craniosakraler Therapie aus. Lehrer dieser Schule bereisen verschiedene
Institute in Deutschland und vermitteln ihr Wissen weiter an Ärzte und
Physiotherapeuten. In 80er Jahren war diese Therapie auch unter Masseuren
und Heilpraktikern sehr beliebt.
Einige Aspekte der Wirkungsweise: Sieben das Gehirn umschließende Knochen
bilden den Schädel; Therapeuten behaupten, dass man sie ein Zehntel bis
einen Millimeter zueinander bewegen könne. Das Gehirn und Rückenmark werden
vom Liquor (= Hirnwasser) umhüllt, dieser pulsiert in regelmäßigem Rhythmus
sechs- bis zwölfmal pro Minute; trainierte Hände können diesen Rhythmus
spüren, an der Wirbelsäule und am Kreuzbein soll er winzige Drehbewegungen
erzeugen. Bei akuten Krankheiten beschleunigt sich der Rhythmus, bei
chronischen verlangsamt er sich. Die Behandlung soll blockierte
Pendelbewegung lösen, entspannen und die Beschwerden beheben.
Ablauf der Behandlung:
Das Skelett vom Scheitel bis zum
Rückenende wird mit überaus feinen, kaum wahrnehmbaren Bewegungen behandelt.
Der Behandler legt die Hände um den Kopf des liegenden Patienten, erspürt
den Rhythmus und stimmt sich ein. Dann werden die Hände dorthin gelegt, wo
eine Blockierung des Rhythmus ertastet wurde. Mit geringem Druck von nicht
mehr als fünf Gramm hält der Therapeut die Körperstelle in der
Extremstellung des "Pendelausschlags" während einiger aufeinander folgender
Zyklen fest. Dies wird an verschiedenen Stellen des Systems so lange
wiederholt, bis die Bewegungen in Symmetrie verlaufen. Die Berührung ist
ganz zart, dauert lange an und versetzt Behandler und Patienten in tiefe
Konzentration.
Bewährte Indikationen sollen sein :
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bei Kleinkindern: nach schwieriger
Schwangerschaft und Geburt (z.B. Deformität des Schädels bei der Geburt)
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bei Kindern: Schlafstörungen,
Neigung zu Infekten der Atemwege, spastische Bronchitis, Haltungsschäden,
Hyperaktivität, Lernprobleme
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bei Erwachsenen: nach Unfällen,
Schlägen, Stürzen oder Muskelverspannungen und sich daraus ergebenden
Kopfschmerzen, Migräne, Skoliose, Ohrenrauschen, Krampfleiden, Allergien,
Depressionen
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